Warum Facebook (sonst noch) Mist ist

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Es wird derzeit viel Schlimmes über Facebook geschrieben. Dass das soziale Netzwerk Verschwörungstheorien und Falschnachrichten verbreite. Dass es Hass verstärke. Dass es so den Diskurs vergifte. Dass es unsere Wahlen gefährde. Und damit unsere Demokratie. Weil es Wut mit ungerechtfertigter Aufmerksamkeit belohne. Was nur denen nützt, die von hirnloser Wut leben, also Rassisten und Populisten.

All das ist wahr.

Aber Facebook hat ja auch gute Seiten, könnte man meinen. Zum Beispiel, dass man Kontakt zu Leuten hält, die man sonst leicht aus den Augen verlöre. (Wobei nicht sicher ist, ob das manchmal nicht besser wäre.) Oder dass es auch kleinen Krautern wie uns, die kein siebenstelliges Marketingbudget haben, die Möglichkeit gibt, mit unserem Krempel viele Menschen zu erreichen.

Aber das stimmt nur sehr eingeschränkt. Warum, das wollen wir Euch in loser Folge hier schildern. Heute: die Videos.

Wie Ihr ja wisst, machen wir zu dem einen anderen unserer Songs auch Musikvideos. Aber wer unsere Aktivitäten aufmerksam verfolgt, sieht auch: Nur die Hälfte davon findet sich auch auf Facebook. Seit mehr als zwei Jahren haben wir dort kein Video mehr hochgeladen. Oben seht ihr die vollständige Videoübersicht zu unserem Facebook-Profil.

Und das, obwohl Facebook zum Beispiel eigene Videos bevorzugt: Wer einen Film auf YouTube hochlädt und dann bei Facebook präsentiert, der erreicht auf der Plattform weniger Zuschauer, als wenn er denselben Film direkt bei Facebook hochlädt. (Zum Glück werden YouTube-Videos auch auf anderen Wegen gefunden.)

Das große Problem mit Facebook-Videos ist die Wiedergabequalität. Ihr könnt das leicht vergleichen, wenn Ihr von „Rebell“ und „Wonderful X-mas Time“ unsere Videos auf YouTube und Facebook hintereinander anschaut – dabei ist es der selbe Film, den wir dort hochgeladen haben (ja, der selbe, nicht der gleiche!).

Der Sound ist grauenvoll bei Facebook – und das ist katastrophal für Musikvideos. Vor allem die Höhen klingen – pardon our French – einfach beschissen, weil sie durch Kompressionsartefakte verzerrt werden. Offensichtlich werden die Dateien auf den Facebook-Servern stärker komprimiert.

Uns ist aufgefallen, dass das nicht bei allen Filmen auf der Plattform so ist. Warum, wissen wir nicht. Unsere Theorie ist, dass große Accounts, die sehr viele Zuschauer haben, bevorzugt behandelt werden. Jedenfalls haben wir alles mögliche versucht, um den Effekt abzustellen: Alle Upload-Einstellungen durchgetestet, mit unterschiedlicher Upload-Software gearbeitet, die Filme in unterschiedlichen Formaten hochgeladen, erfahrene Social-Media-Leute gefragt. Es half alles nichts.

Deswegen zeigen wir unsere Videos nicht mehr bei Facebook, sondern bei YouTube. (Leider ein Laden, der auch die Demokratie gefährdet, eigentlich aus den gleichen Gründen. Aber wenigstens die Videoqualität passt.)

Und was, wenn wir doch etwas übersehen haben? Was, wenn der Fehler bei uns liegt und es eine einfache Lösung für das Problem gibt?

Selbstverständlich ist das möglich. Aber wir halten es nicht für sehr wahrscheinlich. Wir sind für sachdienliche Hinweise dankbar, und wenn es tatsächlich einen Weg zur guten Videowiedergabe bei Facebook gibt, werden wir ihn gehen und Euch hier darüber informieren: Lieber so einen Irrtum einräumen als sich die Möglichkeit nehmen, noch mehr Zuschauer zu erreichen.

Dann stimmt aber immer noch all der andere Mist, den man völlig zu Recht an Facebook beklagt (und zugegeben: eine kaputte Demokratie ist deutlich ärgerlicher als ein paar kaputte Musikvideos). Und dann stimmt immer noch, was wir Euch hier demnächst an schlechten Facebook-Erfahrungen berichten werden. Stay tuned, wenn es heißt: Warum Facebook-Werbung für uns rausgeschmissenes Geld ist.