Ode an die Frauen

Es ist Frauentag – herzlichen Glückwunsch allen, die sich angesprochen fühlen. Über das komplizierte Verhältnis zwischen Frauen und Männern haben wir mal ein Lied geschrieben: „Wir lassen die Puppen tanzen“. Kleiner Spoiler: Wir lassen die Puppen nicht tanzen. Hier könnt Ihr es zur Probe hören. Oder Ihr streamt es gleich in voller Länge.

Das Lied über Corona-Party-Spacken

Wir sind hier ja sonst eher ironisch unterwegs, aber heute heute gelingt uns das nicht so gut – wir bitten um Nachsicht. Uns ist nämlich aufgefallen, dass wir bereits 2016 ein Stück geschrieben haben über Leute, die aus Trotz auf Corona-Partys gehen und dabei sich und und die halbe Welt anstecken; Leute, denen bei all dem Spaß, den sie haben, egal ist, ob die Chemo-Patientin von nebenan bei der Pandemie um ihre Leben fürchten muss; Leute, die sagen: geht mich nichts an, ich bin ja kein alter Sack, der das Virus fürchten müsste, warum also sollte ich mich einschränken?

„Ich scheiß‘ auf alle Regeln – ich bin ein Rebell.“

Klar, das Corona-Beispiel konnten wir damals nicht aufbieten, dafür tauchen immerhin ungeschützte One-Night-Stands auf. Das Muster ist vergleichbar: Rücksichtslosigkeit wird als Rebellentum missverstanden – so leicht machen es sich viele moderne „Rebellen“. Ihnen gilt unser Lied „Rebell“. Hört doch mal rein, am besten vielleicht allein.

Mini-Album oder EP?

GrammophonB

Unsere neueste Veröffentlichung, „Wonderful X-mas Time“, bezeichnen wir als EP. Das Release davor, „Rebell“, nennen wir Mini-Album. „Wonderful X-Mas Time“ hat vier Tracks, „Rebell“ sechs. Was ist der Unterschied zwischen EP und Mini-Album?

Für die Musikläden, in denen Ihr unsere Stücke laden oder streamen könnt, ist das eh alles das gleiche, nämlich eine EP. Die Abkürzung steht für „extended play“, ausgehend von der Single, die in analogen Zeiten zwei Stücke hatte, heute – ohne B-Seite – nur noch eins. Demgegenüber ist die EP eben extended, also erweitert. Sie hat aber weniger Songs als eine LP – kurz für „long play“ –, zu der man auch „Album“ sagt.

Also: Vertriebstechnisch ist eine Handvoll Songs immer eine EP, das Mittelding zwischen Single und Album.

Aber „Rebell“ ist für uns ein kleines Album, ein buntes Programm von Songs, von denen jeder für sich steht, die aber auch mit Bezug aufeinander ausgewählt wurden. Deswegen sprechen wir von „Mini-Album“.

Eine EP ist anders gedacht, das ist eine verlängerte Single. Meist steht ein einzelnes Lied im Vordergrund, die anderen sind Ergänzungen, oft handelt es sich sogar um verschiedene Versionen der selben Komposition.

Das entspricht eher unserer „Wonderful X-mas Time“. Es gibt den Titel-Track, der das Thema definiert, und von dem zusätzlich eine Maxi-Version zum Programm gehört. Und daneben gibt es zwar mit „Das Christkind kommt“ einen Track, den wir definitiv nicht als B-Seite betrachten (wir mögen das Stück sogar sehr gerne). Aber mehr eben eigentlich auch nicht. Ja, es gibt da noch „Bescherung“, ein Track, über den wir uns freuen wie über einen geglückten Klingelstreich. Aber er ist auch sehr kurz und wirklich nichts zum Mitpfeifen.

Eine liebevoll und monothematisch erweiterte Single mit Bonus, das ist „Wonderful X-mas Time“. Eine EP. Und deswegen ja auch günstig zu haben.

Grafik: BeLight Software

What next?

screenshot_1079.png

Gerade wischt Ihr Euch den Tanzschweiß von „Rebell“ von der Stirn oder summt die sinnlose Harmonie von „Irish Rebel“ nach, eben habt Ihr zum HipHop von „Loser 96“ gekopfnickt und zu „Dumme Menschen“ wie eine Flipperkugel über die Tanzfläche gepogt, noch chachachat Ihr eine schöne Fremde mit Hüftschwung an, zum Bossa Nova von „Wir lassen die Puppen tanzen“ – da fragt Ihr Euch schon, was es als nächstes von uns geben könnte, nach unserem Mini-Album „Rebell“. Schließlich haben wir kürzlich geleaked, dass wir an neuen Aufnahmen arbeiten.

Also: What’s next? Wir sagen’s gerade heraus, Ihr dürft von uns kein Album erwarten. Denn Alben mit zehn oder 16 Titeln haben – zumindest für uns – nur Nachteile:

  • Es dauert Ewigkeiten, bis man so ein Ding fertig hat.
  • Damit hat man noch viel mehr Zeit, in der man viel mehr Zeit verplempern kann – Alben sind Prokrastinations-Katalysatoren, ungefähr so wie Doktorarbeiten, Buchmanuskripte oder aufzuräumende Dachbodenabstellkammern.
  • Und wenn man dann in akzeptabler Zeit diese 16 Titel zusammenbekommen will, stockt man die fünf guten Songs eben doch mit elf mittelprächtigen bis vollbeknackten auf.

Für sowas ist uns unsere Zeit zu schade. Wir haben gute Erfahrungen gemacht mit Singles wie „Wonderful X-mas Time“ oder EPs wie „Rebell“ (so heißt das, was wir Mini-Album nennen, im Branchenjargon). Ein bis fünf Songs, das ist eine schöne Größe, die sich leicht mit dem besten Material füllen lässt, das wir gerade in petto haben. Und nur mit dem besten.

Eine Lehre aus „Rebell“ haben wir allerdings gezogen. Wir sind ja an sich große Freunde maximaler musikalischer Abwechslung. Aber es kann sein, dass wir unseren Hörern mit „Rebell“ in dieser Hinsicht sehr viel abverlangt haben. Manche haben uns gesagt, dass ihnen die einzelnen Stücke gut gefallen, sie aber so unterschiedlich sind, dass sie „Rebell“ selten an einem Stück durchhören. Ist halt krass, wenn auf den Punk-Hammer das Jazz-Gesäusel folgt.

Deswegen werden unsere nächsten Mini-Alben ein bisschen homogener sein – mit je einem tragenden Motto, dass sich dafür dann zwischen den Veröffentlichungen unterscheidet, um für Abwechslung zu sorgen. Wie bunt wir’s treiben können, haben wir mit „Rebell“ ja hinreichend klargestellt.

Soweit die Theorie. Und der praktische Plan?

Vermutlich haben wir schon bald eine neue Single fertig. So viel kann man schon verraten: F-Dur, 97 beats per minute. Und im Winter möchten wir gerne wieder ein kleines Mini-Album herausbringen. Ob wir da noch etwas dazwischenquetschen können – mal sehen. Würden wir gern, aber wer weiß. In diesem Sinne heißt es für uns nun: Zurück an die Regler.

Schwein haben? Kein Problem.

screenshot_1073.png

Das Schwein vom Cover unseres Mini-Albums „Rebell“ und aus unserem gleichnamigen Video scheint ein echter Sympathieträger zu sein. Obwohl es immer ein wenig miesepetrig dreinschaut, mag es jeder dritte Deutsche gern. Das geht aus einer repräsentativen Onlineumfrage des Demoskopischen Instituts Dubius unter 34 Detmolder Zahnärzten hervor.

Was Wunder also, dass wir nun eine saumäßig coole T-Shirt-Kollektion mit dem Rebellen-Schwein auflegen. Ob als T-Shirt, Longsleeve, Hoodie oder Baseball-Pulli: Da sollte für jeden Freund der rosigen Paarhufer etwas dabei sein. Schaut doch einfach mal in unseren Shop bei Spreadshirt rein!

Foto: Spreadshirt

Kunst mit Schwein

SchweinAquarell.jpg

Diese Fanpost ist zu schön, als dass wir sie nur für uns behalten könnten. Jan, 7 Jahre alt, hört gerne unser Mini-Album „Rebell“ und findet das Schwein auf dem Cover witzig. Vor kurzem hat er sich daran gesetzt, es nachzumalen – als Aquarell. Das Ergebnis ist großartig und sehr, sehr cool. Vielen Dank, Jan!

Wer das Originalschwein in Aktion sehen möchte, kann übrigens hier das Musikvideo von „Rebell“ anschauen.

Gesammeltes Werk

Übrigens gibt es von (fast) allen Stücken auf unserem Mini-Album „Rebell“ Hörproben. (Nur deshalb fast, weil die kleine Reprise des Titelsongs, die das Album abschließt, nicht dabei ist; die ist aber auch keine halbe Minute lang.) Ganz hören könnt Ihr es bei Spotify oder Apple Music, zum Beispiel. Und wir haben auch nichts dagegen, wenn Ihr es kauft. Gibt’s bei allen Onlineläden, die Euch für Musik einfallen.

Wer von Euch ist der Typ mit dem Holzkopf?

P1140694.jpg

Für das Beiheft unseres Mini-Albums „Rebell“ haben wir besonderen Aufwand getrieben: Jeder Song hat ein eigenes Cover-Motiv. Und als wir neulich hier die Entstehung des Songs „Irish Rebel“ geschildert haben, kam die Frage auf: Was ist das für ein Typ auf dem Covermotiv?

Die Antwort findet sich in diesem Artikel von SPIEGEL ONLINE: Es ist eine Figur aus dem Skulpturenpark „The Ewe Experience“, gelegen im äußersten Südwesten Irlands, an der Straße zwischen Kenmare und Glengarriff. Der Park ist eine Reise wert, und er wird in dem Artikel so beschrieben:

„Hier trifft Skulptur auf wilde Natur, Spiel und Interaktion auf Information, Berg auf Wasser, Kitsch auf Kunst. Es ist ein weiträumiges, sich den Berg hinaufreckendes Gelände von fast dschungelhaftem Bewuchs. Das Ungewöhnlichste daran: Es changiert mit sehr viel Humor zwischen niedlich und beeindruckend, informativ und spaßig.“

Kurz: Das ist wie unser Mini-Album als Skulpturenpark. Fanden wir sehr passend, und der hölzerne Kerl, den ihr in unserem Beiheft (oder über diesem Blogeintrag) seht, ist allemal ein sympathischer Ire.

Das Foto hat uns übrigens Frank Patalong, der Autor des Artikels, zur Verfügung gestellt, dafür thanks a million. Ebenfalls sehenswert ist, nebenbei bemerkt, seine komplette Bildergalerie zur Ewe Experience.