Bitte jetzt besinnlich werden

Jausa, jausa, jausa, good ol‘ Santa bringt wieder die Früchte wochenlangen Konsums in die Wohnstätten, und damit man nicht gleich merkt, wie‘s dabei ums Geld geht, wird dazu noch ein bisschen Gefühl geduselt.

Können wir auch, klar. Wir empfehlen dazu unsere gepflegte Weihnachts-EP „Wonderful X-mas Time“, mindestens. Natürlich könnt Ihr auch dazu immer noch unsere neue Trabbi-Single „Leukoplast“ konsumieren. Ist zwar nicht weihnachtlich, aber vielleicht fällt das gar nicht auf, wenn Ihr dabei hier das Aufmacherfoto mit dem kleinen VW Käfer und dem Christbaum betrachtet. Irgendwie ist das ja besinnlich bis zur Besinnungslosigkeit.

Huch, wie waren wir jetzt da hingekommen? Egal. Was wir eigentlich sagen wollen: Habt ein schönes Weihnachtsfest, egal mit welcher Musik im Warenkorb.

Alles, was Ihr für Eure Quarantäne braucht

Nudeln – check. Tomatensauce – check. Rotwein – check. Eigentlich habt Ihr alles für Eure Quarantäne.

Bis auf ein paar stilechte Quarantäne-Motto-Produkte. „I tät mit dir in Quarantäne geh’n“, die schönste Liebeserklärung, die es geben kann – Ihr kennt sie aus unserem satirischen Hüttenhit „Quarantäne“. Und diese Zeile, nebst einem feschen Covid-Edelweiß, ziert nun farbenfrohe Shirts, Hoodies und Pullis, dazu Taschen, Kuschelbären und sogar Kissen (damit könnte man ganz famos eine Après-Ski-Bar ausstaffieren!). Sogar, vielleicht etwas kontraintuitiv, einen Mund-Nasen-Schutz. Und all diese zauberhaften Sachen bekommt Ihr hier.

Damit dürften Eure Vorräte komplett sein.

Irre, oder? In dem ganzen Text kam bisher kein einziges Mal das Wort „Klopapier“ vor!

I tät mit dir in Quarantäne geh’n: So schön kann Liebe sein

Schon schade, dass das Oktoberfest in diesem Jahr abgesagt wurde. Was hätte man für schöne Lebkuchenherzen machen können! Neben den Standards „I hob di Liab“, „Küss mi“ oder „Lass mi dei Stiefl’n lecken“ wären neue, ganz wunderbare Liebesschwüre denkbar gewesen.

Vorschläge von uns:
• „Dein Herz ist systemrelevant“
„Mei Virus is dei Virus“
• „Dein Aerosol ist mein Chanel“

Unser Favorit aber wäre: „I tät mit dir in Quarantäne geh’n“. Wie könnte man sein Hingezogensein zu einem anderen Menschen schöner bekunden? Schließlich legt man es offenkundig nicht nur auf einen One Night Stand an, sondern ist bereit, mindestens 14 Tage mit dem oder der Angebeteten zu verbringen. Auf engstem Raum, kein Entrinnen, mit Lieferpizza und womöglich Filterkaffee.

Der Höhepunkt der Romantik, wie wir ihn nur in Extremsituationen erklimmen. Etwa beim Après Ski nach dem elften Jagertee; in der Schinkenstraße, wenn wir auf den Grund eines Sangria-Eimers hinabstoßen; auf der Spuckwiese vom Oktoberfest, wenn wir Arm in Arm inmitten unseres eigenen Brathendls liegen.

Und so heißt es in unserer Hüttenhit-Parodie „Quarantäne“, die gerade auf der EP „Superspreader“ erschienen ist:

Auf der Piste hab I Augen gemacht
Du hast mi tierisch in Wallung gebracht
Hab dir beim Wedeln auf die Wadeln geglotzt
Und beim Flirten richtig rangeklotzt

Wir haben eine heiße Nacht
Hab es auf 41 Grad gebracht
Jetzt will I an deinen Hotspot ran
Ooooooh!

I tät mit dir in Quarantäne gehn
Atemlos, kann dir net widersteh’n
I tät mit dir in Quarantäne gehn

„In Zeiten von Corona“…

…, so heißt das zweite Stück von unserer EP „Superspreader“. Ein Song über die Nebeneffekte der Corona-Pandemie. Falls Ihr’s wissen wollt: As-Dur, 103 BPM, wir würden sagen: Jazzrock. Die beste Zusammenfassung liefert vielleicht die zweite Strophe:

In Zeiten von Corona
sind wir solidarisch drauf
In solchen Zeiten
tritt Risiko in Gruppen auf
In Zeiten von Corona
schreibt fast jeder so ein Lied
Bedeutungsschwer und hohl
obwohl’s genug davon gibt
Und danach wird alles besser
als es war (denkst du)
Hab Dein Lachen gehamstert
und den Duft von deinem Haar

So schräge Harmonien wie hier haben wir wohl noch nie gesungen – geht ja auch um eine schräge Zeit. Dazu Brushes für die Drums (das ist dieser weiche Snare-Klang), eine Pedal Steel Guitar und ein furioses Pianosolo vom Andreas.

Wie gefällt Euch das? Der Analyse-Bot von Distrokid (der übrigens die Tonart falsch bestimmt) findet es „energetic“, dazu „happy, cheerful, and euphoric“. Den bissigen Text durchschaut der Bot natürlich nicht. Am besten, Ihr hört es selbst:

„Superspreader“ ist eindeutig bissig

Inzwischen haben die Zeitungen, die schon unsere ersten Auftritte von über 20 Jahren gemeldet haben, über unsere neue EP „Superspreader“ berichtet. Und das ist, in aller Bescheidenheit, durchaus schmeichelhaft. Eine Vokabel fällt dabei immer wieder: bissig. Nicht so schlecht, wenn man Musiksatire macht.

„’Wenn die Corona-Pandemie ein Film wäre, wie würde der Soundtrack klingen?‘, fragt sich die Band Kaktus Klub – und gibt prompt selbst die Antwort: Wie Club-Musik mit einem Hauch von Jazz und einem Spritzer Aprés-Ski“, so schreibt die „Neue Presse“: „Gezielte Beobachtungen aus den vergangenen Monaten haben die Vier in bissige Texte auf schmissige Beats gepackt.“

Und der „Fränkische Tag“ spricht von „einer Art satirischer Corona-Zwischenbilanz im Zeitraffer“, die wir da ziehen. „Die Satire-Band hat dem Corona-Virus eine eigene EP gewidmet: drei Stücke mit feinsten Musik-Arrangements und hintersinnigen Texten, zu denen dem Zuhörer spätestens beim atemlosen Abtanzen das Lachen vergeht.“ Das Titelstück sei ein „fulminanter Stilmix“, die Nummer „In Zeiten von Corona“ eine „aufmerksame Beobachtung“ mit „bissigen Beats und Texten“. Bei „Quarantäne“ gar gingen „bissiger Text und stampfende Volxmusik-Rhythmen ein hanebüchenes Techtelmechtel ein“. Was oberflächlich wie Klamauk klinge, werde „zur bitteren Erkenntnis: Aus Ansteckung wird Anmache – und umgekehrt.“

In diesem Sinne: Bleibt gesund. Und hört Euch am besten selbst an, wie bissig wir sind.

Kaktus Klub läuft im Studentenfunk

Was darf Satire in Zeiten von Corona? Und wie nimmt man eigentlich eine Platte auf, wenn man einander nicht treffen kann? Tom Himmelrath vom Studentenfunk Regensburg hat Matthias interviewt und mit ihm über die neue EP „Superspreader“ gesprochen – und über alle anderen Kaktus-Klub-Aufnahmen.

Wir sagen jetzt mal ganz unvoreingenommen: Hörenswert!

„Superspreader“ überall

Es hat ganz schön gedauert, aber nu isset soweit: Unsere EP „Superspreader“ ist überall erhältlich! Nicht mehr nur bei
Deezer
• und Amazon,
die unser Corona-Konzeptwerk bereits am Veröffentlichungstag, dem 25. September, feilboten. Sondern jetzt auch bei
Apple Music,
iTunes,
Spotify,
YouTube
und vielen anderen Stores.

Woran liegt’s, dass es so lange gedauert hat? Am 7. Oktober, also knapp zwei Wochen nach der Veröffentlichung, bequemte sich der Vertrieb Believe, mit dem unser Label zusammenarbeitet, endlich unsere Anfragen zu beantworten: „Da Apple Content, der die durch das Sars-Cov-2-Virus ausgelöste Pandemie auf diese Art und Weise darstellt, aktiv vom Store nimmt und das entsprechend ahndet, sehen wir davon ab, dieses Release zu Apple, Spotify und YouTube zu liefern.“ Ja, das haben die wirklich so geschrieben.

Weniger verschwurbelt ausgedrückt: Weil der Vertrieb Angst hat, dass die Shops überempfindlich auf Corona-Songs reagieren könnten, gibt er diese Songs erst gar nicht weiter. Und ganz offensichtlich: ohne sich damit beschäftigt zu haben. Schließlich liegen unsere Texte dem Vertrieb vor. Und da ist nichts für Corona-Leugner dabei, falls das gemeint sein sollte.

Das ist ärgerlich. Wir finden’s ja selbst schön, wenn geschaut wird, dass über diese Plattformen nicht grober Unfug verbreitet wird. Wer möchte schon zu Beispiel, dass die eigene Musik neben irgendwelcher Nazi-Kacke steht? Aber wir würden von so einer Prüfung erwarten, dass tatsächlich auch der Text gelesen wird. So aber erinnert es ein wenig – aber wirklich nur ein wenig! – an die Steinigungsszene aus „Das Leben des Brian“: Er hat Corona gesagt!

Was war gleich das Thema? Ach ja: Unsere EP. Wir haben sie in Absprache mit unserem Label über einen anderen Vertrieb neu veröffentlicht. Entscheidend für Euch: Sie ist jetzt wirklich überall zu hören. Und alles, was Ihr sonst darüber wissen müsst, lest Ihr hier.

Corona – der Soundtrack

Unsere neue EP ist da: „Superspreader“ ist am 25. September erschienen! Was uns zu der Ausgangsfrage bringt:

Wenn die Corona-Pandemie ein Film wäre, wie würde der Soundtrack klingen?

„Superspreader“ gibt darauf drei Antworten: Das Titelstück spielt die Pandemie als tanzbares Club-Crossover durch; die Jazzrock-Nummer „In Zeiten von Corona“ ist eine scharfe Beobachtung der Gesellschaft in dieser Zeit; „Quarantäne“ spielt zur Après-Ski-Party unter Corona-Einfluss auf und persifliert so das Genre des Hüttenhits.

„Superspreader (My Virus is your Virus)“
Was sich hier entwickelt, ist nicht vorhersehbar: House mit Rock, Synth-Pop mit klassischem Discosound, dazu eine Akustikgitarre. Leider sind Partys derzeit nicht so eine gute Idee – bei „Superspreader“ wäre die Tanzfläche gerammelt voll. Überraschend für uns: Am Schluss wendet sich das Stück in ein tröstliches Dur. Möge es mit der Pandemie auch so gehen.

„In Zeiten von Corona“
Aber wenn wir realistisch sind, werden wir ein wenig skeptischer. Und stimmen groovenden und leicht unterkühlten Jazzrock an: „In Zeiten von Corona will ich fort, bleib ich hier / In Zeiten von Corona sind wir plötzlich ein Wir / Trag die Maske am Kinn, weil ich da hoch infektiös bin / Bin systemrelevant, mit ’nem Pfleger verwandt“. Bissig kommentiert der Backgroundchor die Hoffnung, danach würde alles besser als es war: „Denkst du.“

„Quarantäne (Après Covid Gaudi Mix)“
Zum Schluss geht mit dem Virus die Post ab: „Quarantäne“ ist der passende Après-Ski-Hit zur Pandemie. Das Stück klingt, als könnte es genau so bei einer Party in Ischgl oder in der Bierstraße auf Mallorca laufen. Dabei ist es nur eine bitterböse Satire auf ein Genre, das jedes Thema verarbeiten kann, wenn man es auf Saufen und F***** runterbricht: „I tät mit dir in Quarantäne gehn / Atemlos, kann dir net widersteh’n.“ Dann folgt der Schlachtruf:

„Sauf aus und zieh die Maske aus, Maus!“

Aus Ansteckung wird Anmache – und umgekehrt. Die Satire geht aber nicht auf Kosten von Infizierten, sondern zielt auf die, denen die Konsequenzen ihres Verhaltens wurscht sind.

Zu dieser EP sind wir überraschend gekommen. Im April hatten wir einen Termin, um die ausstehenden Aufnahmen für unser „Absolut“-Album fertigzustellen. Doch dann kam Corona, und die Sessions mussten ausfallen. Statt gemeinsam im Studio zu musizieren, haben wir neue Songs separat im heimischen Keller eingespielt. Dabei gibt das Titelstück einen weiteren Ausblick auf das kommende Album (es soll in einer Langversion auch dort erscheinen), nach der ersten Auskopplung „Absolut“ im Vorjahr. Die beiden anderen Tracks gibt es exklusiv nur auf dieser EP.

Wir hoffen, Euch gefällt „Superspreader“. Lasst es uns wissen und sagt es gern weiter!