Hallihallo da draußen an den Rundfunkgeräten! Eigentlich sind wir ja gerade viel zu doll am Mischpult beschäftigt, um hier irgendwelche Blogeinträge zu schreiben. Aber weil wir so lange keinen Zwischenstand von unserem Minialbum verbreitet haben (zuletzt hieß es am 22. April, eins von fünf Stücken sei fertig), wollen wir mal kurz sagen: Drei von sechs Stücken sind nun im Kasten. Also: Fast fertig. Nummer drei ist gerade in der Feinabstimmung, in den kommenden Tagen lassen wir Euch da auch mal reinschnuppern. Nummer zwei bleibt erstmal unter Verschluss.
Denn damit hat es Besonderes auf sich. Die Aufmerksamen unter Euch werden gemerkt haben: Eins von fünf vs. drei von sechs… Na? Ja-haaa! Da ist ein Stück mehr dabei. Aber not for everybody, deuten wir mal an. Und erklären später mehr. Solange heißt es: Verschlusssache Bonustrack. Aber nicht weitersagen.
Schlagwort: Mini-Album
Richtig Spaß an der falschen Musik

Musik macht Spaß, egal wie beschissen sie ist. Das ist ein Paradoxon, das uns seit mindestens zwanzig Jahren immer wieder begegnet.
Unser Zugang zur Musik ist ja ein humoristischer, und in vielen Fällen sind unsere Stücke Stilparodien. Noch zu unserer Zeit als Liveband haben wir uns deshalb immer wieder Stile vorgeknöpft, die wir persönlich entsetzlich fanden – einfach, weil sie leichte Ziele sind. Zum Beispiel Country, Volkstümlichen Schlager, Techno. Und immer haben wir dabei die Erfahrung gemacht: Wenn man sich einigermaßen ernsthaft mit dem jeweiligen Genre beschäftigt – und das muss man, wenn man es überzeugend persiflieren will -, dann stellt sich nach einer Zeit Freude ein. Und zwar keine hämische Freude über die bösen Treffer, die man so landet, sondern ehrliche Freude am Musizieren.
Das ist immer wieder irritierend und tröstlich zugleich. Irritierend, weil wir doch eigentlich vorhatten, den Stil doof zu finden (und das bei der Mehrzahl der Beispiele auch weiterhin tun). Tröstlich, weil man so selbst in diesem entlegenen Winkel des Klanguniversums das vorfindet, was Musik ausmacht: good vibes.
Derzeit erleben wir das mit einer ziemlich punkigen Headbop-Nummer, die wir für unser Mini-Album abmischen. Nicht, dass Punk per se übel wäre. Aber was wir da vorbereiten, ist schon ein Klopper: Ausgesprochen schlicht, meldodiefrei, schrammelig, auf die Zwölf. Dennoch: Schon nach den ersten Takten haben wir alle das Bedürfnis, wild dazu herumzupogen. Irre.
Wir können nur hoffen, dass es Euch ähnlich geht, wenn der Song fertig ist. Ansonsten ist halt der Text noch ganz witzig, obschon ziemlich dada.
Bei Nichtgefallen: Wir suchen uns ja weiter neue Stile, immer wieder. (Wer sich noch an unsere Liveauftritte erinnert: Was hieltet Ihr davon, wenn wir die Volksmusik-Nummer mal im Studio aufnähmen? So richtig schön fett und silbereisenselig?)
Außerdem spielen wir ja auch Genres, die wir auf Anhieb mögen. Unsere Hip-Hop-Nummern, beispielsweise. Und wir versprechen: Sollte sich eines Tages bei einem Track mal nicht dieser paradoxe Spaß an der falschen Musik einstellen (oder der einfache Spaß an der richtigen), dann werden wir Euch damit erst gar nicht behelligen. Denn da sind wir uns mit Tony Marshall richtig einig: Ein bisschen Spaß muss sein.
EP: Endlich verständlich
Wir haben ja hier schon das ein oder andere Mal angekündigt, was wir als nächstes rausbringen möchten: eine EP. Was viele von Euch zu der eher prosaischen Reaktion veranlasste: WTF?
Denn das Akronym EP ist alles andere als geläufig: Europäisches Parlament? Einheitspreis? Epoxidharz?
Nein, wir meinen natürlich „Extended Play“, eine Bezeichnung, die in der Zeit der Vinylplatten entstanden ist, aber bis heute verwendet wird. Damals gab es Singles und LPs, letzteres steht für Longplayer und war der eher technische Begriff für ein Album. Dazwischen waren die EPs angesiedelt. Während LPs einen Durchmesser von 30 Zentimetern hatten, waren EPs so klein wie Singles, nämlich 17 Zentimeter. Um für extended play, also eine längere Spielzeit, zu sorgen, wurden sie aber so langsam abgespielt wie LPs. So kamen EPs meist auf vier Songs, zwei auf jeder Seite.
Heute spielen Platzbegrenzungen auf Vinylscheiben keine Rolle mehr, EPs gibt es aber auch in digitaler Form, nämlich wenn ein Künstler vier bis sechs Stücke im Paket anbietet: weil’s weniger ist als ein Album und mehr als eine Single.
Wir haben jetzt eingesehen: EPs kennt kein Schwein, das nicht mindestens 35 Jahre alt ist; und selbst dann… Also werden wir künftig den Begriff „Mini-Album“ verwenden. Der versteht sich ohne Hilfe.
Ab sofort lautet also unsere Sprachregelung: Wir bereiten ein digitales Mini-Album mit fünf Stücken vor. Ihr wisst schon, so ähnlich wie eine EP.