Weihnachten mal anders, so könnte es lauten, das flotte Motto der Konsumhauptsaison 2020. So anders es ist – irgendwie findet das trotzdem niemand richtig erfrischend. Komisch. Oder halt gar nicht komisch, je nach Geschmack.
Ja mei, was soll man machen. Wir blicken ein bisschen wehmütig darauf zurück, wie wonderful eine X-mas time standardmäßig so war. Zu besichtigen in unserem Video „Wonderful X-mas Time“. Viel Spaß damit, unter dem vielleicht treffenderen Motto: Weißt du noch, Weihnachten?
Wir sagen Euch an einen lieben Advent. Oder so ähnlich. Sang man das früher.
Heute geht es Euch viel besser, denn Ihr habt ja uns. Und ein inzwischen umfangreiches Oeuvre, das Euch durch die Weihnachtszeit begleitet. Vom stimmungsvollen Glockenklang über den rotbackigen Kinderchor bis hin zu weihnachtlichem Club-Glitzer. Insgesamt fünf Stücke, die auf der Single „Wonderful X-mas Dance“ und auf der EP „Wonderful X-mas Time“ erschienen sind.
Könnt Ihr auch gleich hier hören und sehen. Schönen Advent!
Nudeln – check. Tomatensauce – check. Rotwein – check. Eigentlich habt Ihr alles für Eure Quarantäne.
Bis auf ein paar stilechte Quarantäne-Motto-Produkte. „I tät mit dir in Quarantäne geh’n“, die schönste Liebeserklärung, die es geben kann – Ihr kennt sie aus unserem satirischen Hüttenhit „Quarantäne“. Und diese Zeile, nebst einem feschen Covid-Edelweiß, ziert nun farbenfrohe Shirts, Hoodies und Pullis, dazu Taschen, Kuschelbären und sogar Kissen (damit könnte man ganz famos eine Après-Ski-Bar ausstaffieren!). Sogar, vielleicht etwas kontraintuitiv, einen Mund-Nasen-Schutz. Und all diese zauberhaften Sachen bekommt Ihr hier.
Damit dürften Eure Vorräte komplett sein.
Irre, oder? In dem ganzen Text kam bisher kein einziges Mal das Wort „Klopapier“ vor!
Schon schade, dass das Oktoberfest in diesem Jahr abgesagt wurde. Was hätte man für schöne Lebkuchenherzen machen können! Neben den Standards „I hob di Liab“, „Küss mi“ oder „Lass mi dei Stiefl’n lecken“ wären neue, ganz wunderbare Liebesschwüre denkbar gewesen.
Vorschläge von uns: • „Dein Herz ist systemrelevant“ • „Mei Virus is dei Virus“ • „Dein Aerosol ist mein Chanel“
Unser Favorit aber wäre: „I tät mit dir in Quarantäne geh’n“. Wie könnte man sein Hingezogensein zu einem anderen Menschen schöner bekunden? Schließlich legt man es offenkundig nicht nur auf einen One Night Stand an, sondern ist bereit, mindestens 14 Tage mit dem oder der Angebeteten zu verbringen. Auf engstem Raum, kein Entrinnen, mit Lieferpizza und womöglich Filterkaffee.
Der Höhepunkt der Romantik, wie wir ihn nur in Extremsituationen erklimmen. Etwa beim Après Ski nach dem elften Jagertee; in der Schinkenstraße, wenn wir auf den Grund eines Sangria-Eimers hinabstoßen; auf der Spuckwiese vom Oktoberfest, wenn wir Arm in Arm inmitten unseres eigenen Brathendls liegen.
Auf der Piste hab I Augen gemacht Du hast mi tierisch in Wallung gebracht Hab dir beim Wedeln auf die Wadeln geglotzt Und beim Flirten richtig rangeklotzt
Wir haben eine heiße Nacht Hab es auf 41 Grad gebracht Jetzt will I an deinen Hotspot ran Ooooooh!
I tät mit dir in Quarantäne gehn Atemlos, kann dir net widersteh’n I tät mit dir in Quarantäne gehn
…, so heißt das zweite Stück von unserer EP „Superspreader“. Ein Song über die Nebeneffekte der Corona-Pandemie. Falls Ihr’s wissen wollt: As-Dur, 103 BPM, wir würden sagen: Jazzrock. Die beste Zusammenfassung liefert vielleicht die zweite Strophe:
In Zeiten von Corona sind wir solidarisch drauf In solchen Zeiten tritt Risiko in Gruppen auf In Zeiten von Corona schreibt fast jeder so ein Lied Bedeutungsschwer und hohl obwohl’s genug davon gibt Und danach wird alles besser als es war (denkst du) Hab Dein Lachen gehamstert und den Duft von deinem Haar
So schräge Harmonien wie hier haben wir wohl noch nie gesungen – geht ja auch um eine schräge Zeit. Dazu Brushes für die Drums (das ist dieser weiche Snare-Klang), eine Pedal Steel Guitar und ein furioses Pianosolo vom Andreas.
Inzwischen haben die Zeitungen, die schon unsere ersten Auftritte von über 20 Jahren gemeldet haben, über unsere neue EP „Superspreader“ berichtet. Und das ist, in aller Bescheidenheit, durchaus schmeichelhaft. Eine Vokabel fällt dabei immer wieder: bissig. Nicht so schlecht, wenn man Musiksatire macht.
„’Wenn die Corona-Pandemie ein Film wäre, wie würde der Soundtrack klingen?‘, fragt sich die Band Kaktus Klub – und gibt prompt selbst die Antwort: Wie Club-Musik mit einem Hauch von Jazz und einem Spritzer Aprés-Ski“, so schreibt die „Neue Presse“: „Gezielte Beobachtungen aus den vergangenen Monaten haben die Vier in bissige Texte auf schmissige Beats gepackt.“
Und der „Fränkische Tag“ spricht von „einer Art satirischer Corona-Zwischenbilanz im Zeitraffer“, die wir da ziehen. „Die Satire-Band hat dem Corona-Virus eine eigene EP gewidmet: drei Stücke mit feinsten Musik-Arrangements und hintersinnigen Texten, zu denen dem Zuhörer spätestens beim atemlosen Abtanzen das Lachen vergeht.“ Das Titelstück sei ein „fulminanter Stilmix“, die Nummer „In Zeiten von Corona“ eine „aufmerksame Beobachtung“ mit „bissigen Beats und Texten“. Bei „Quarantäne“ gar gingen „bissiger Text und stampfende Volxmusik-Rhythmen ein hanebüchenes Techtelmechtel ein“. Was oberflächlich wie Klamauk klinge, werde „zur bitteren Erkenntnis: Aus Ansteckung wird Anmache – und umgekehrt.“
Keine Ahnung, ob Ihr’s mitbekommen habt, aber in den USA läuft gerade die Abstimmung zum Thema „Demokratie – ja oder nein“. Kann noch ein wenig dauern, bis die Frage geklärt ist.
Bei all der Warterei spukt uns dieser Ohrwurm durch den Kopf.
Wir dachten, vielleicht ist es für Euch ja interessant, was es so alles gibt von uns? Falls nein: Hier seht Ihr’s trotzdem. Zugegeben: a) das Weihnachtsthema nimmt einen gewissen Raum ein. Und b) gewisse Orange-Grün-Mischungen ebenfalls.
Zu a) können wir sagen: Das Weihnachtsfest ist sogar noch häufiger, nämlich jedes Jahr. Und zu b): So etwas in der Art wird sogar nochmal kommen. Dann nämlich, wenn unser Album erscheint. Eigentlich ist das ja das wahre orange-grüne Dingsbums, „Absolut“ und „Superspreader“ sind nur vorab ausgekoppelte Tracks daraus. Das soll man auch sehen.
Also: Auf bald, in Orange und Grün. Solange wünschen wir viel Spaß mit unserer aktuellen EP, „Superspreader“. Und natürlich mit dem Rest vom Repertoire (so allmählich gehen ja auch Weihnachtslieder wieder).